Chronik des Marinezug

"Admiral Püllen"

 


Von 1992


In der Folgezeit konnte nun der Kauf eigener Marineuniformen in Angriff genommen werden. Laut Versammlungsbeschluss sollten zehn Offiziersjacken angeschafft werden, welche sich möglichst nahe am Original der Bundesmarine orientierten und sich gleichzeitig vom Marinezug „Kreuzer Emden“ unterscheiden sollten. Es wurden verschiedene Angebote eingeholt und bereits Anfang Februar 1992 konnte Maß genommen und bestellt werden. Auf der Mitgliederversammlung im März wurden die Uniformen in Empfang genommen und als Zugabe bekam der Zug noch originale Schulterklappen aus Altbeständen der Bundesmarine.

Nach dem gelungenen Frühlingsfest folgte prompt der erste Auftritt in Uniform, denn am Samstag, den 27. Juni 1992 wurde das neu errichtete Denkmal der „Grafen von Hochstaden“ eingeweiht.

Kurze Zeit später sollte der Zugkönig ermittelt werden. Nach langer Überlegung einigten sich die Mitglieder auf einen traditionellen Vogelschuss. Aus der großen Zahl der Bewerber fiel die Entscheidung erst nach einem längeren Wettkampf. Schließlich konnte sich Olaf Romberg als erster Zugkönig unseres Marinezuges feiern lassen.

Der erste Höhepunkt der noch jungen Zuggeschichte folgte beim Schützen-Fußball-Turnier des Bürgervereins. Da alle Mitglieder sich begeistert zur Verfügung stellten, konnte ein eigenes Team gemeldet werden. Hier geschah das fast Unglaubliche: der MZ "Admiral Püllen" gewann bei seiner ersten Teilnahme das Turnier und damit den Pokal des Bürgervereins.

Eine Einladung zum 100-jährigen Vereinsjubiläum der Neurather Schützen war für unseren noch jungen Zug die einmalige Gelegenheit zu einer Generalprobe für unser eigenes Schützenfest. Es wurde kurzerhand zugesagt und so zog man mit dem fast kompletten Frimmersdorfer Schützenregiment durch die Straßen des Nachbardorfes Neurath.

Alle fieberten nun dem Frimmersdorfer Schützenfest entgegen. Vor dem Startschuss mussten jedoch noch einige kleine Hürden genommen werden. So wurde, laut Versammlungsbeschluss, der Kauf von Gründungsorden sowie Petroleumlampen für den Fackelzug getätigt.

Bestens gerüstet konnte dann endlich am Freitag vor Kirmes im Wachlokal "Zum alten Rathaus" das lang ersehnte, erste gemeinsame Schützenfest eingeläutet werden. Der Samstag erwies sich gleich als voller Erfolg und die Stimmung war ausgesprochen gut. Nach einer kurzen Nacht traf man sich um 7.00 Uhr zum Frühstück beim Zugkönig Olaf I.. Anschließend an Kirchgang und Parade ging es also auf zur Erfthalle, wo unser Marinezug im Rahmen der Ehrungen bekannt gemacht werden sollte.

Nach Absprache mit dem Bürgerverein wurden alle Zugmitglieder auf die Bühne gerufen und der Reihe nach vorgestellt. Danach sollte der Ehrengast, Hubert Weidemann, noch einige Worte über die Geschichte des Admirals Theodor Püllen sowie über die Tradition der Marinekameradschaft Grevenbroich sprechen. Bevor dieser jedoch von der Bühne treten konnte, verlieh ihm der Marinezug "Admiral Püllen" anhand einer Urkunde die Ehrenmitgliedschaft mitsamt des zugeigenen Gründungsorden. Sichtlich bewegt und stolz erzählte er an unserem Tisch noch altes Seemannsgarn und verbrachte einen schönen Morgen in den Reihen seines Zuges.

Als Überraschung von Seiten der Marinekameradschaft überreichte uns Hubert Weidemann deren Originalfahne aus dem Jahre 1954. Diese soll nun unser Zug pflegen und auf den Umzügen des Schützenfestes sowie am Volkstrauertag mitführen. Als Fahnenträger meldete sich kurzerhand Markus Erhardt und so konnte die Fahne bereits am Sonntagnachmittag eingesetzt werden.

Alle weiteren Festtage entwickelten sich prächtig und man darf rückblickend von einer sehr gelungenen Schützenfest-Premiere sprechen.

Nach soviel Positivem war es nun an der Zeit, wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt zu werden. So fasste Guido Keil den Entschluss aus dem Zug auszutreten, da es einige Reibereien, insbesondere Samstagabend in der Erfthalle, gegeben hatte.

Die weiteren Aktivitäten in den Folgemonaten bestanden aus einem Weihnachtskegeln und einer gemeinsamen Silvesterfeier. Dort konnte jeder sein Showtalent im Rahmen einer Maxi-Playback-Show unter Beweis stellen.


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