Chronik des Marinezug

"Admiral Püllen"

 


Von 2010

(Rückblick Königsjahr 2010)


Unser Königsjahr begann wie jedes „normale“ Schützenjahr auch, und zwar mit dem Besuch der Herrensitzung in Niederaussem. Hier präsentierte sich unsere Abordnung (mit „Matrose in Ausbildung“ Oswin Eßers an Bord) jedoch erstmals im stilechten Marine-Outfit. Der Sonntag verging wieder einmal viel zu schnell und die Plätze für das kommende Jahr sind bereits fest gebucht.

Am Samstag, den 30. Januar fand dann im Wachlokal die große „Kick-Off“ – Veranstaltung zum bevorstehenden Königsjahr statt. Hier sollten alle auf die kommenden Aufgaben eingeschworen werden. Information und Fragen der Anwesenden wechselten sich einander ab und am Ende ließ man den Abend noch gemütlich ausklingen.

Als kleine Auflockerung der Vorbereitungen für das Frühlingsfest wurde fleißig an der Karnevalsfete der Schniddemänn im Pfarrheim teilgenommen.

Bestens organisiert konnte das Frühlingsfest mit Königsehrenabend angegangen werden. Das seit November erstellte Bühnenbild sowie die Dekoration waren pünktlich fertig und ließen keinen Zweifel daran, dass im Regierungsjahr 2010 / 2011 der Marinezug „Admiral Püllen“ als Königszug fungiert. Von Donnerstag bis zum Aufräumen am Sonntag bzw. Montag war die Stimmung sehr gut. Den Frimmersdorfern konnte man anmerken, dass ein Jahr ohne Königspaar genug war und man froh ist, wieder Majestäten auf der Bühne der Erfthalle sitzen zu haben. Lang anhaltender Applaus und eine Feier bis tief in die Nacht gaben uns bereits einen Vorgeschmack auf unser Schützenfest im September.

Erstmals seit sechs Jahren fand das Schützen-Biwak, verbunden mit dem Maifest, wieder am Sportplatz statt. Unsere Entscheidung, die Veranstaltung im „klassischen Stil“ in Zelten, mit Grill und Maibaum durchzuführen, sorgte für breite Zustimmung und guten Besuch. Bei volkstümlichen Preisen waren die stark frequentierte Haifischbar sowie die Pommes unsere „Volltreffer“ und konnten demnach auch lange in Anspruch genommen werden.

Da man ja einmal alles vor Ort hatte, war im Vorfeld entschieden worden, am Folgetag ein Treffen mit befreundeten Marinezügen abzuhalten. Dieser Abend entwickelte sich zu einem weiteren Meilenstein unserer Zughistorie. Aufgelockert durch einen „Marine-Dreikampf“ mit den Disziplinen „Schiffe versenken“, „Schießen“ sowie dem Kartenspiel „Schwimmen“ wurde bis tief in die Nacht und bei manchen auch bis zum Pupillenstillstand gefeiert. Noch Monate später wurden wir auf das tolle Treffen angesprochen. Einer Fortsetzung steht da wohl nichts mehr im Wege...

Ab Juni bekam man dann so richtig zu spüren, was es heißt Königszug zu sein. Ein Termin reihte sich an den nächsten. Wir starteten mit einem gemeinsamen Fototermin nebst Grillen, um dann zum großen Sport-Wochenende bei „Unser Dorf spielt Fußball“ inklusive Familientag und Fußball-WM zu kommen.

Bedingt durch einige Unwägbarkeiten sah man sich dort plötzlich in der Rolle der „Allzweckwaffe“ und kümmerte sich um alle möglichen Dinge, wie z.B. Aufbau, Abbau, Zapfen, Cafeteria, etc.. Für einige von uns eine echte Herausforderung, die allerdings von den Beteiligten gut gemeistert wurde.

Sieben Tage später war man zu Gast in der Südstadt und verschönerte – zusammen mit den Kameraden vom „Kreuzer Emden“ - den großen Festzug am Sonntagnachmittag. Dienstagabends stand zudem für Königspaar und Adjutanten die Teilnahme an der ersten Krönung in der Pfarreiengemeinschaft „Vollrather Höhe“ an.

Anfang Juli lockte wieder Barrenstein. Nach einem gepflegten Frühschoppen traf man sich beim Jungschützenkönig Florian vom befreundeten Marinezug Wasserfreunde. Eine leckere Stärkung gab uns Kraft für den Umzug mit Parade plus Ausklang in der Schützenhalle. Königspaar, Adjutanten sowie eine Mini-Abordnung waren noch zu den  Krönungsfeierlichkeiten am Dienstag geladen, welche erst in den frühen Morgenstunden in der Königsresidenz endeten.

Nur dreimal schlafen – dann öffnete der Abenteuer-Spielplatz seine Pforten. Neben dem gewohnten, persönlichen Engagement einiger Zugmitglieder hatte man als Königszug die erste Zeltwache abzuleisten. Diese Nacht sollte zu einem ersten Schmankerl des Königsjahres werden und wurde auch entsprechend mit Fotomaterial dokumentiert.

Parallel zu den Terminen baute man(n) auch noch an den Leuchttürmen und Frau bastelte  Unmengen von Deko, damit Residenz als auch Erfthallenbühne im maritimen Outfit erscheinen konnten. Apropos Erfthalle...

Ende Juli kam die „Schreckensmeldung“, dass der Saal der Erfthalle aus brandschutztechnischen Gründen nur noch bei Veranstaltungen bis maximal 200 Personen inklusive Personal genutzt werden darf. Für das anstehende Schützenfest sollte es eine Ausnahmeregelung geben.

Diese Regelung wurde dann aber Mitte August ausgesetzt und die Stadt machte Bürgerverein und Pächter plötzlich Auflagen, welche eine Durchführung der Feierlichkeiten im Saal unmöglich machten. Als Alternative stellte die Stadt den Frimmersdorfern ein Zelt zur Verfügung. So kam es, dass unser Königspaar als erste Majestäten nach 40 Jahren wieder in einem Festzelt feiern mussten – oder sollen wir im Nachhinein lieber sagen – feiern durften?!

Aller Aufregung zum Trotz liefen die Vorbereitungen planmäßig und nach 10 Tagen Arbeit  - unterbrochen von den Krönungen in Stadtmitte und Neurath - konnte die Residenz mit einer „Helferparty“ am Mittwoch und dem offiziellen Fassanstich am Donnerstag vor Kirmes eingeweiht werden.

An dieser Stelle kann man getrost auf eine Beschreibung von Residenz oder Bühnenbild im Festzelt verzichten, da es Sachen gibt, welche man einfach gesehen haben muss. Dazu stehen Tonnen von Foto- und Videomaterial zur Verfügung – viel Spaß.

Es gibt allerdings auch Dinge, welche man nicht organisieren kann. Dazu gehört mit Sicherheit die Stimmung innerhalb des Zuges sowie des Verwandten-, Bekannten- und Nachbarschaftskreises. Von Beginn der heißen Phase Anfang September bis zum Abbau am Donnerstag nach Kirmes konnte sich jeder davon überzeugen, dass alle sich in den Dienst der Sache stellten. Getoppt wurde das Ganze durch ein Geschenk für das Königspaar, welches durch ein gemeinschaftliches Sponsoring finanziert wurde: der Auftritt der Kölner Stimmungsband „Die Domstürmer“. Das hatte es in dieser Form auch noch nicht gegeben.

Nach der gelungenen Residenzeinweihung wurde am Freitagabend der „kleine“ König gekrönt. „Bewaffnet“ mit Notebook, Beamer und lustigen Geschenken wurde Walter dem II. die Aufwartung gemacht. Heraus kam dabei ein rundum gelungener Königsehrenabend mit leckeren Schlemmereien aus dem Hause Borkowski.

Gar nicht so richtig auf der Rechnung hatte man den Samstagnachmittag. Nachdem aber der Spielmannszug „Hau Drauf“ für mächtige Stimmung gesorgt hatte, „schlugen“ unsere Freunde aus dem Frankenland „auf“. Manch einer kam dabei so in Fahrt, dass er sich erst wieder bei ein paar Tassen Kaffee an die noch kommenden Aufgaben am Samstagabend erinnern sollte.

Was folgte, war der erste Auftritt als Königszug bei Zapfenstreich und Fackelzug. Der Einmarsch ins Festzelt gab uns dann einen kleinen Vorgeschmack auf die kommenden Kirmestage. Unter großem Jubel wurde kurze Zeit später auch Königin Diana samt Hofstaat empfangen. Trotz schleppender Getränkeversorgung entwickelte sich schnell ein toller Abend, welcher in einer Bühnenparty inklusive „Rudern“ gipfelte.

Nach kurzer „Augenpflege“ hieß es am Sonntagmorgen: Kölsche Messe. Ein Highlight im Programm des Bürgervereins. Viele Auswärtige und „Nicht-Kirchgänger“ staunten nicht schlecht über die Stimmung  in unserem ehrwürdigen Gotteshaus.

Im Anschluss an die Kirchenparade ging es zum Frühschoppen samt Ehrungen ins Festzelt. Hier lauerten uns schon die „Wasserfreunde“ aus Barrenstein auf und König Detlef I. hatte Gelegenheit seinen vielen Helfern standesgemäß mit Orden zu danken. Einmal in Schwung, verlieh er allen Zugmitgliedern eine goldene Krawattennadel und stiftete der Jungmarine eine neue Zugkönigskette.

Die Stärkung beim gemeinsamen Mittagessen kam gerade rechtzeitig vor dem Eintreffen der geladenen Gastzüge und Musiker. Gut gelaunt und bei bestem Schützenwetter ging es dann durch das ganze Dorf mit abschließender großer Königsparade.

Unser ganzer Stolz war dabei der Marschblock mit sieben Marinezügen, der Jungmarine / Edelknaben sowie der hervorragenden musikalischen Begleitung durch das Tambourcorps Hackenbroich und die Musikkapelle der Freiwilligen Feuerwehr Dormagen. Ein klasse Bild für unser Königspaar, alle Frimmersdorfer und die vielen Festbesucher.

Am Sonntagabend konnte man sich dann ganz entspannt den „Domstürmern“ widmen, die mit ihrem Auftritt das Festzelt zum Kochen brachten.

Wie gewohnt, so ließen wir es auch am Klompenmontag richtig krachen. Beginnend mit den künstlerischen Darbietungen unserer „Schlagerabteilung“ in der Residenz bis zum „Rudern“ im Festzelt war die Stimmung ausgelassen. So muss es sein...

Absoluter Höhe- und Schlusspunkt eines wirklich bewegenden Schützenfestes war dann der Krönungsball am Dienstagabend. Das vollbesetzte Zelt war Tatort für eine Krönungsfeier, welche Frimmersdorf wohl lange nicht mehr erlebt hatte.

Bereits die launige Laudatio des Präsidenten sorgte für einen guten Auftakt, aber als es nach den Ehrungen durch Prinz Lukas und der Hofdamen zum Geschenk von Hofstaat und Adjutanten an das Königspaar kam, schwappte die Stimmung über.

Odo Cullmann, zweifacher deutscher Karaoke-Meister sowie Gewinner von Linus´ Talentprobe im Kölner Tanzbrunnen lieferte seinen Auftritt ab. Ab da gab es für viele kein Halten mehr...

Spätestens bei „Whisky in the jar“ in der Metallica-Version brachen alle Dämme und die eigentlich als „lebende Bühnendekoration“ postierten Fahnen- und Standartenträger rockten im Hintergrund so richtig ab. Die Jungs konnten sich auch bei „Aloha heja“ und „Johnny Walker“ nicht mehr beruhigen und geleiteten unseren Hofstaat von der Bühne zu den als Abschluss der Krönung stattfindenden Ehrentänzen. Auf neu-deutsch nennt man einen solchen Abend wohl „Geil“.....

Nachdem an den Folgetagen dann auch noch ordentlich aufgeräumt, nachbereitet und „Fisch gegessen“ wurde, lässt sich das Schützenfest 2010 wohl am treffendsten mit einem einzigen Wort beschreiben: PERFEKT.

Für Königspaar und Adjutanten hieß es eine Woche später noch einmal: „Uniformen an und den Bürgerverein repräsentieren“. Die Krönung in Allrath war für alle amtierenden Königspaare und Vereinsvertreter die letzte Veranstaltung der Pfarreiengemeinschaft und damit auch eine Art Abschiedsvorstellung. In den vergangenen Monaten war aus dem bunt zusammen gewürfelten Haufen tatsächlich so etwas wie eine „Schützenfamilie“ geworden. Private Kontakte bleiben hoffentlich erhalten...

Als würdigen Jahresabschluss führte man am Freitag, den 12. November zunächst am Nachmittag ein Kegeln, als letzter Disziplin des Marine-Vierkampfs 2009 (!) durch. Hier setzte sich Tommi Nießen mal wieder deutlich ab und gewann neben dieser Disziplin auch den gesamten Wettbewerb mit einem neuen Rekordergebnis von 975 Punkten.

Nach kurzem Wechsel von der Kegelbahn ins Wachlokal gesellten sich dort die Zugfrauen sowie einige Hofdamen und Kirmes-Helfer dazu. Dort erlebten wir das vergangene Schützenfest anhand von Bildern und Videos noch einmal. Um wirklich alles genau analysieren zu können, hatten sich einige sogar bis tief in die Nacht Zeit genommen.

Obwohl noch nicht ganz vorbei – das Frühlingsfest kommt ja noch – kann zum Königsjahr 2010 bereits jetzt ein Fazit gezogen werden: es hat sich zu 100% gelohnt!

 

 

…Fortsetzung folgt…

 


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