Chronik des Marinezug

"Admiral Püllen"

 


Von 2023


Nach dem Königsjahr war es an der Zeit, wieder alte Riten und Traditionen aufleben zu lassen.

Dementsprechend eröffnete die Herrensitzung in Niederaussem den Jahresreigen. Als Folge der Pandemie ließ sich allerdings auch hier ein Rückgang von Qualität und Quantität nicht verleugnen.

 

Der „Gemütliche Abend“ fand unter zufriedenstellender Beteiligung, aber dennoch guter Stimmung, am 28. Januar im Erlenhof zu Gustorf statt.

 

Schwerpunkt der Marinezug-Versammlung am 24. Februar war die Vorbereitung unseres letzten offiziellen Auftritts als Königszug, dem Frühlingsfest.

 

Das Zugschießen im Bobbolandia war ein schöner Herrenabend. Marco Koster im Marine-Vierkampf sowie Dieter Bollenbeck beim Zugpokal ließen dabei den anderen wenig Chancen. Nach einer Stärkung bei Lillo zog ein Großteil noch zum Neurather Frühlingsfest und ließ den Abend dort ausklingen.

 

Unser Frühlingsfest-Wochenende starteten wir mit der Vorbereitung des Sportheims sowie dem Zugvergleichsschießen am Freitagabend. Leider konnten unsere beiden Teams nicht an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen. Einziger Lichtblick war der 3. Platz von Markus Feuster in der Einzelwertung. Die Veranstaltung dauerte insgesamt viel zu lange. Ein geordneter 2. Schießdurchgang war kaum mehr möglich. Zudem war es im Festzelt sehr kalt.

Der Samstag war ein aus Zugsicht sehr gelungener Tag. Das durchwachsene Wetter tat der Stimmung keinen Abbruch. Allerdings war das Zelt wiederum kaum beheizt. Nach der Abkrönung verbrachten wir noch einige Zeit mit unseren fränkischen Gästen am Tisch, bevor der harte Kern“ noch einmal das Sportheim enterte. Hier schlossen dann Frank und Anne um 6 Uhr (neuer Zeit) die Türen.

 

Nach einer kleinen Pause hieß es dann: Schützenbiwak. In diesem Jahr waren wir wieder in der Gastrolle vor Ort. Obwohl alles bestens organisiert war, sorgten die saftigen Preise für einen faden Beigeschmack. Bei 2,60 Euro pro Getränk (auch 0,25l Wasser) und 5,20 Euro für einen einfachen Cocktail im Plastikbecher konnte man hier leider nicht mehr von einem Volksfest sprechen.

 

Da den Zugfrauen der vorherige Vatertag am Frimmersdorfer Sportplatz gut gefallen hatte, starteten wir eine weitere Auflage. Grillmeister Marco verwöhnte uns mit leckeren Speisen und dazu gab es selbstgemachte Salate und Brot.

Der Höhepunkt des Jahres sollte der Ausflug nach Lübeck werden. Am Fronleichnamstag machten sich dazu alle 12 Mariner auf den Weg in die alte Hansestadt. Nach einer holprigen Zugfahrt mit dreifachem Kurzbesuch des Hamburger Hauptbahnhofs, kam man dann ein wenig später und erschöpfter an als geplant. Ein herzhafter „Burger“ mobilisierte jedoch wieder die Kräfte und im Anschluss erkundete man die Altstadt. Wie bei allen vorangegangenen Touren, fanden wir schnell unser örtliches Stammlokal, die „Weltwirtschaft“. Eine urige Kneipe mit erstaunlich jungem Publikum. Im Kontrast dazu gab es dann um die Ecke „Buthmanns Bierstube“, eine Raucherkneipe mit Monika am Tresen. Für einige Mariner ein weiterer Favorit des Wochenendes.

Den Freitag verbrachten wir in Travemünde. Das Wetter war ein Traum und kurzerhand wurde ein Biergarten in direkter Strandnähe geentert. Nach einem ausgeprägten Frühschoppen ging es dann per Fähre auf den Priwall. Hier bewunderten wir ein komplett neu entstandenes Stadtviertel sowie die „Passat“. Ein leckeres Fisch- bzw. Krabbenbrötchen brachte dann schon wieder den Durst zurück, den man in einem gemütlichen Lokal am Yachthafen löschte. Am späten Nachmittag wechselten wir dann wieder auf die gegenüberliegende Trave-Seite und zum Abschluss wurde im „Tiefblau“ gegessen.

Nach Rückkehr und frischmachen folgte dann Altstadt-Rallye Teil 2, mit Besuch der Trave-Promenade. Aufgrund des Wetters war es hier sehr voll und alle waren froh, als sich auf einmal ein Bistro mit freien Plätzen auftat. Schnell gesichert, wurde dann vermeintlich leckeres Bitburger bestellt. Die erste Geschmacksprobe erwies sich jedoch als sehr fade und es kamen erste Zweifel auf. Dann die Bestätigung: der Kellner hatte uns tatsächlich – ohne Nachfrage – alkoholfreies Bier gebracht – unglaublich! An dieser Stelle muss nicht betont werden, dass wir nach der Runde den Ort des Schreckens verließen, um uns wieder unserem Auftrag zu widmen. Der Abend endete dann in den bereits bekannten Lokalen.

Der Samstag stand im Zeichen einer erweiterten Ortserkundung. Im „Newport Restaurant & Marina“ trafen wir zunächst Odo, einen alten Bekannten aus dem Königsjahr 2012. Er lebt in Lübeck und ist DJ, Karaoke-Meister und Veranstalter. Im Anschluss ging es nach kurzer Stärkung am „Fangfrisch“ auf die Suche nach einer Location zum Darten und Würfeln, da wir die beiden Disziplinen im Rahmen des Marine-Vierkampfs durchziehen wollten. Nach einiger Zeit und einem Abstecher in die linksradikale Szene der Stadt, hatte Walter eine Vision und führte uns an einer unscheinbaren Kneipe vorbei. Davorstehend, sprach uns eine ältere Dame mit den Worten „Also, ich hätte Zeit. Kommt ihr rein?“ an und so landeten wir in „Robert´s Kneipe“. Hier war an der langen Theke genug Platz und schon bald flogen die Würfel. Detlef und Ralph sorgen mit der Hauseigenen Musikbox für die richtigen Beats, und dass wir am Ende gar nicht Darten konnten, war eigentlich auch jedem egal.

Wenige Schritte weiter, wurde dann spontan ein Restaurant aufgesucht und auch der Hunger war bekämpft. Das Abendprogramm startete mit einem Besuch bei „Lübeck´s unfreundlichstem Wirt“, ein Titel, von dem wir uns überzeugen konnten. Einige schauten sich das Champions-League-Finale dort bis zum Schluss an, bevor man die anderen in den bekannten Anlaufstellen traf. Zusammen verbrachten wir hier dann noch ein paar schöne Stunden und ließen den Ausflug ausklingen.

Die Rückfahrt am Sonntag erwies sich dann als relativ stressfrei, obwohl es die Deutsche Bahn hier und da immer wieder schafft, dass es spannend bleibt.   

 

Ab Freitag, den 21. Juli folgte ein weiteres Highlight: im Party-Bus Richtung Frankenland. Mit insgesamt 30 Teilnehmern, darunter auch einige „Frischlinge“, hatten wir eine große Abordnung vor Ort. Bei Ankunft gab es sogleich flüssige und feste Verpflegung im Schützenhaus. Nachdem alle ihre Sachen verstaut hatten, traf man sich wieder im Festzelt zum HardRock-Abend mit „Hunter“. Marco und Anne kauften sich sogar ein T-Shirt der Band. Am Samstag ging es gegen Mittag nach Bamberg, eine der schönsten Städte Deutschlands. Nach Rückkehr folgte ein zünftiges Fränkisches Fest, mit genialer Live-Musik und Stimmung bis zum Abwinken. Der Sonntag startete mit einem Frühschoppen und anschließendem (Berg- und Tal) Festzug. Um 16 Uhr hieß es dann Abschied nehmen und die Rückreise stand an. Nach einer gelungenen Fahrt waren alle um 22 Uhr müde, aber auch glücklich und zufrieden, wieder im heimischen Frimmersdorf.

 

Leider stand das Dorffest Anfang August wettermäßig unter keinem guten Stern. Glücklicherweise hatte unsere Truppe einen regengeschützten Platz ergattert, so dass letztendlich noch halbwegs „trocken“ gefeiert werden konnte.

 

Am dritten August-Wochenende verschönerten wir den Festzug in Morken-Harff. Schützenkönig Markus II. (Kleinheuer) begrüßte uns bei tropischen Temperaturen zunächst zum Frühschoppen im Festzelt, bevor es mit einem gekaperten Linienbus in Richtung Residenz und Mittagessen ging. Der Festzug wurde aufgrund der Hitze abgekürzt und zum Finale gab es eine gemeinsame Parade mit den vor Ort stationierten Marinezügen. Beim abschließenden Dämmerschoppen konnten die neuen Bekanntschaften vertieft werden und unsere Abordnung, inklusive Gastmarschierer Sascha, ließ einen perfekten Tag ausklingen.

 

Das erste „normale“ Schützenfest seit 2019 begann mit dem Zugkönigabend von Walter III. in der Marine-Basis von Markus Erhardt. Unser Zugkönig hatte weder Kosten noch Mühen gescheut und wir wurden bestens versorgt. Als besondere Gäste konnten wir unsere Freunde Martina und Thomas aus dem Frankenland begrüßen, welche uns bis Sonntagnachmittag begleiten sollten. Walter ist unser dritter Zug-Kaiser und nun seit 25 Jahren Mariner, demensprechend war die Laudatio auch etwas ausführlicher. Am Schluss empfing seine Majestät noch die obligatorische Urkunde samt Kette. Bei gut gekühlten Getränken ließ man es sich dann noch gutgehen.

Dankenswerterweise hatte sich Markus Erhardt dazu bereit erklärt, auch alle übrigen Tage seine Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen und so traf man sich samstags pünktlich zur Bundesliga-Konferenz auf der Terrasse. Zunächst wurde „Dart“ gespielt, um den Marine-Vierkampf weiter zu vervollständigen. Im letzten Durchgang schockte Detlef Schröck die Konkurrenz und setzte sich uneinholbar an die Spitze. Der erste Spieß-Gutschein des Tages war also vergeben. Nach dem Fußball wechselte man dann zum Kirmesplatz, um die entscheidende Disziplin, ein spontan entschiedenes „Dosenwerfen“, durchzuführen. Knapp vor einem Wolkenbruch wurde man fertig und Detlef konnte seine herausragende Tagesform bestätigen. Mit diesem Erfolg stand er dann auch gleichzeitig als Gesamtsieger des Marine-Vierkampf 2023 fest.

Der Fackelzug wurde trockenen Fußes erledigt und danach verbrachten alle einen schönen Abend im sehr gut gefüllten Festzelt, wo mit Sylvia und Alois bereits weitere Überraschungsgäste aus dem Frankenland warteten.

Der traditionelle Frühschoppen am Sonntagmorgen hatte es dann in sich. Eine Getränkerunde nach der nächsten kam an unseren Stehtisch in der „Raucher-Lounge“. Namentlich wurden Detlef Schröck für 25 Jahre Bürgerverein sowie Walter Borkowski für jeweils 25 Jahre Bürgerverein und Marinezug „Admiral Püllen“ geehrt. Für 10 Jahre Marinezug erhielten dann Achim Pfeiffer und Marco Koster ihre Sterne auf die Schulterklappen. Abschließend konnte sich Dieter Bollenbeck mit der silbernen Schnur als bester Schütze schmücken lassen. Seine Bierrunden gab es dann vor den jeweiligen Paraden am Sonntag- und Dienstagnachmittag.

Den Montag begann mit einem gemeinsamen Mittagessen bei Markus Erhardt. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite und so kamen die meisten anschließend nicht mehr an Uwe Trippens Biergarten vorbei. In großer Runde verbrachte man hier einfach den restlichen Tag bis in den Abend hinein, wo abermals ein Gewitter die Feiern draußen beendeten.

Neben der Darbietung des Kinder-Regiments am Dienstagmorgen, gehört parallel auch das Zugkönig-Frühstück zu einem unserer Rituale. Die Zeit verging wie im Flug und schnell ging es zum Treffen vor dem letzten Festzug des Schützenfestes. Bei herrlichem Wetter ging es noch einmal durchs Dorf, bevor am Abend der Krönungsball anstand. Auch hier war die Beteiligung sehr gut und die diesjährige Kirmes fand somit einen würdigen Abschluss.

 

Auf der Versammlung am 7. Oktober resümierte man das vergangene Schützenfest und stellte die Weichen für die in nächster Zukunft anstehenden Veranstaltungen.

 

Das Treffen am Adventsbaum, der traditionell am Freitag vor dem 1. Advent von den Dorfkindern geschmückt wird, war – trotz schwacher Beteiligung – ein gemütlicher Jahresabschluss.


 


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