Lexikon für

Nicht-Schützen

 


Brauchtum: 

Weiter Begriff, den jeder einzelne Schütze anders definiert. Die Pflege desselben wird oft als Legitimation übermäßigen Drogenkonsums missverstanden. Es gibt allerdings auch durchaus ernstzunehmende Auffassungen, welche sich auf Verbundenheit mit Heimat und Mitmenschen sowie Pflege von Traditionen gründen.


Schützenfest:

Höhepunkt im Verlauf des Schützenjahres. Zeitraum von ca. einer Woche, in dem man alle Regeln des Alltags über Bord wirft und einfach nur gesellig mit anderen feiert. Wird im Allgemeinen nur durch (lästige) Umzüge oder Reden unterbrochen.


Schütze(n):

Äußerlich unauffällige Lebensform des    Mitteleuropäers, bevorzugter Lebensraum ist der linke Niederrhein.Tritt besonders von Mitte Mai bis Ende September in Rudeln auf. Die restliche Zeit wird mit Zusammenkünften in rauchigen Gaststätten oder Kegelbahnen verbracht. Daher oft sehr lichtscheu.


Zug:

Mancherorts auch Kompanie genannt. Keimzelle des Schützenlebens. Sammelbecken für gestrandete Existenzen, die allein nicht überlebensfähig wären. Ziehen alle die gleichen Klamotten an (Uniform) und dann zusammen um die Häuser.


Zugführer:

Wird durch die Mitglieder seines Zuges gewählt, manchmal auch ausgelost. Meist Leute die in keine Reihe passen oder psychisch vereinsamt sind. Vertritt den Zug nach außen.


Spieß:             

Mutter der Kompanie, Achtet penibel auf die Disziplin innerhalb eines Zuges und belohnt Verstöße gegen die geltenden Regeln mit teilweise drakonischen Strafen. Ist immer in der letzen Reihe des Zuges zu finden. Anforderung: Mangel an Toleranz und Menschlichkeit.


Zugkönig:          

Wird zugintern einmal jährlich ermittelt. Das Verfahren dazu variiert von Schießen über Kegeln zu Tuppen und Würfeln, je nach Tradition. Ein Amt mit wenig Rechten, dafür mit vielen Pflichten verbunden, z.B. Getränkefinanzierung.


Corps:           

Wird ausgesprochen wie Chor, obwohl die wenigsten wirklich singen können. Zusammenschluss mehrerer gleich oder ähnlich uniformierter Züge, z.B. Jäger oder Grenadiere. Wählt oder bestimmt die eigene Corpsführung.


Corpsführung:    

Meist zwei Leute, die ein Corps vertreten, z.B. Husarenoberst und Adjudant oft auf Pferden zu finden, damit der Überblick gewährleistet ist.


Regiment:          

Begriff für alle Züge oder Corps eines Schützenvereins. Wird bereits in der Bibel erwähnt: "Sie liefen ziellos umher und trugen seltsame Gewänder...." Tritt nur anlässlich der Umzüge zum Schützenfest komplett auf.


Regimentsführung: 

siehe Corpsführung


Adjutant:          

Assistent, und meist auch direkter Nachfolger vom Chef. Anforderungen: Nettes Gesicht, guter Eindruck und ansonsten Klappe halten.


Schützenkönig:     

Absoluter Höhepunkt einer Schützenlaufbahn. Wird auf die verschiedensten Arten ermittelt, z.B. durch Schießen oder Wahl. Mit seiner Königin Repräsentant des gesamten Vereins. Das Königspiel gestaltet sich aus einer Mischung von festen Abläufen und individuellen Ideen.


Marschmusik:      

Unabdingbarer Bestandteil eines Schützenumzuges, welcher die Teilnehmer zum Gleichschritt animieren soll. Erinnert durch Lautstärke und Rhythmus oft an Sklavengaleeren.


Parade:             

Abschluss und Höhepunkt eines Umzuges, bei dem die einzelnen Züge, unter hohem körperlichen Einsatz des Einzelnen (oft sichtbar), an der Ehrentribüne vorbeimarschieren. Dieses wird zumeist im Stechschritt und mit Marschmusik praktiziert.


Stechschritt:       

Unnatürliche Art der Fortbewegung zwischen Gehen und Laufen. Wird bei der Parade zu Ehren des Königspaares vorgeführt. Akzeptanz bei den Schützen liegt zwischen Ablehnung und Vorfreude.


Karnevalszug:      

Schimpfwort neidischer Nachbarorte für das Frimmersdorfer Regiment, da dieses für seine farbenfrohe und historische Uniformierung über die Grenzen hinaus bekannt ist.


 

geschrieben von Frank Knauer            zurück